Es ist ein Drama mit anzusehen, es macht einfach traurig und trotzdem geht es so nicht – denke ich.
Zum Thema: Laura hatte uns schon vorgewarnt und es ist wirklich traurig. Überall in Vancouver begegnen uns Obdachlose, die meisten krank von Drogen oder noch schlimmer „Fentanyl“. Fentanyl ist ein Schmerzmittel (50-100 mal stärker als Morphin), was massenweise in Nordamerika verschrieben wurde und massiv zu Abhängigkeiten geführt hat. Parallel dazu wird Fentanyl auch den „normalen“ Drogen beigemischt um sie zu strecken und/oder Abhängigkeiten zu vergrößern.
Jetzt sind die Menschen abhängig und krank und haben letztendlich alles verloren. Es beschäftigt Bettina und mich sehr stark. Einmal weil man bei jeder Gelegenheit damit konfrontiert wird, auf den Straßen, im Bus … aber auch weil es einfach sehr traurig ist, mitzuerleben wie Menschen einfach innerlich sterben (und sehr schnell dann auch richtig sterben).
Wir nehmen wahr, dass es für die Stadt und den Bundesstaat ein echtes Problem ist, was auch durch die Pandemie noch verschärft wurde. Lösungen werden seit Jahren gesucht, es gibt Fortschritte, aber scheinbar wird das Problem eher größer als kleiner. Anbei mal ein paar links zu spannenden Artikeln und Organisationen.
- https://www.sueddeutsche.de/panorama/betaeubungsmittel-kanadas-westen-steckt-im-drogen-albtraum-1.3299448
- https://www.vancouverfoundation.ca/frontpage_whats_new
- https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/vancouvers-viertel-downtown-eastside-kaempft-gegen-drogen-und-hiv-a-817326.html
- https://www.cbc.ca/news/canada/british-columbia/5-myths-toxic-drugs-1.6347454
- http://www.vch.ca/public-health/harm-reduction/overdose-prevention-response/about-opioids
- https://www.nytimes.com/2022/07/26/health/fentanyl-vancouver-drugs.html
- https://www.momsstoptheharm.com/our-history - das Bild für diesen Blog ist von dieser Seite
Warum schreiben wir darüber in unserem Blog? So wie es aussieht, wird uns das Thema auf unserem ganzen Weg durch die USA begleiten. Wir werden immer wieder damit konfrontiert werden und Bettina und ich werden weiter darüber reden.
Was sind so meine Gedanken beim Anblick der Menschen, der Situation und beim Lesen der Beiträge. Ich persönlich glaube, es hilft diese Menschen als krank zu bezeichnen. Dann kann man diskutieren warum sie krank werden, wie man die Krankheit bekämpfen kann und vielleicht auch einmal heilen kann. Und Kranke gehören nicht allein gelassen, auf der Straße oder alten Häusern sich selbst überlassen. Kranke gehören in Krankenhäuser oder zu mindestens Einrichtungen, die Ihnen helfen. Vielleicht muss man auch in dem Spektrum psychische Erkrankung denken. Ich muss da auch immer wieder an Mariaberg denken, für mich immer wieder eine bewundernswerte Einrichtung mit ganz tollen Menschen für ganz tolle Menschen. https://www.mariaberg.de/
Was auf jeden Fall nicht hilft, ist eine ideologische Diskussion. Die hilft niemanden. Alle Seiten müssen sich eingestehen, dass beide Extreme im Umgang keine Lösung gebracht haben. Aber vielleicht helfen Elemente aus beiden Ideologien (der Bestrafung und der Hilfe) zu Lösungen.
Bettina und ich sprechen viel, es geht uns nahe und doch denken wir uns auch, so wie wir es hier sehen kann es auch nicht gehen. Aber wie wissen wir auch nicht.
Was sich bei uns ein wenig festsetzt, so wie bisher in den vergangenen Jahren geht es nicht. Zumindest in Deutschland reden wir seit Jahren von einer Verfestigung von Strukturen in den sozialen Bereichen und trotzdem kommen immer die gleichen Forderungen.
Um es zu wiederholen, vielleicht ist es ein Gedanke, diese Menschen erst einmal als „krank“ zu definieren. Und vielleicht hilft der Gedanke „krank“ eine Lösung zu finden, auch mit den Gedanken Behindertenbetreuung, Behindertenwerkstatt, Inklusion und ….
Ich musste mir das einfach mal von der Seele schreiben und schaut Euch mal die Seite Mariaberg https://www.mariaberg.de/ an, vielleicht müssen wir diesen Weg gehen …
It's a drama to watch, it just makes you sad and yet it doesn't work that way - I think.
The subject:
Laura had already warned us and it is really sad. Everywhere in Vancouver we meet homeless people, most of them sick from drugs or even worse "Fentanyl". Fentanyl is a painkiller (50-100 times stronger than morphine), which has been prescribed a lot in North America and has led to massive addictions. In parallel, fentanyl is also added to "normal" drugs to stretch them and/or increase addictions.
Now people are addicted and sick and ultimately have lost everything. It occupies Bettina and me very much. Once because you are confronted with it at every opportunity, on the streets, in the bus ... but also because it is just very sad to witness how people just die inside (and very quickly then also really die).
We perceive that it is a real problem for the city and the state, which has also been exacerbated by the pandemic. Solutions have been sought for years, progress has been made, but it seems the problem is getting bigger rather than smaller. Attached are a few links to exciting articles and organizations.
- https://www.sueddeutsche.de/panorama/betaeubungsmittel-kanadas-westen-steckt-im-drogen-albtraum-1.3299448
- https://www.vancouverfoundation.ca/frontpage_whats_new
- https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/vancouvers-viertel-downtown-eastside-kaempft-gegen-drogen-und-hiv-a-817326.html
- https://www.cbc.ca/news/canada/british-columbia/5-myths-toxic-drugs-1.6347454
- http://www.vch.ca/public-health/harm-reduction/overdose-prevention-response/about-opioids
- https://www.nytimes.com/2022/07/26/health/fentanyl-vancouver-drugs.html
- https://www.momsstoptheharm.com/our-history - the picture for this blog is from this site
Why are we writing about this in our blog. As it looks, the topic will accompany us on our whole way through the USA. We will be confronted with it again and again and Bettina and I will continue to talk about it.
What are so my thoughts when seeing the people, the situation and reading the posts. I personally think it helps to call these people sick. Then you can discuss why they get sick, how to fight the sickness and maybe cure it someday. And sick people don't belong left alone, on the streets or old houses to fend for themselves. Sick people belong in hospitals or at least in institutions that help them. Perhaps one must think also in the spectrum mental illness. I can't help but think of Mariaberg, which for me is always an admirable institution with great people for great people. https://www.mariaberg.de/
What doesn't help in any case is an ideological discussion. That helps no one. All sides have to admit that both extremes in dealing have not brought a solution. But maybe elements from both ideologies (of punishment and help) help to find solutions.
Bettina and I talk a lot, it is close to us and yet we also think to ourselves that it can't go the way we see it here. But we don't know how.
What settles with us a little bit, so as up to now in the past years it does not go. At least in Germany, we have been talking for years about a solidification of structures in the social areas, and yet the same demands always come.
To repeat, maybe it is a thought to define these people as "sick" first. And maybe the thought "sick" helps to find a solution, also with the thoughts handicapped care, handicapped workshop, inclusion and .....
I just had to write this off my chest and take a look at the page Mariaberg https://www.mariaberg.de/, maybe we have to go this way ...